Dienstag, 17. Mai 2016

Urwaldsteig Trekking Tour - Teiletappe Hemfurth-Asel Süd & retour

So sieht die Etappe zwischen Hemfurth und Asel Süd meist aus: dichter Buchenwald


Unser zweiter Anlauf den Urwaldsteig zu gehen und damit den Edersee zu umrunden ist Geschichte. Es kam mal wieder einiges anders als erhofft. Mußten wir im letzten Jahr die Trekking Tour aufgrund der großen Hitze verschieben bzw. abblasen, kam uns dieses Jahr die extreme Kälte der Eisheiligen mitten im Mai dazwischen -aber dazu gleich mehr.

Es lief alles gut - die Vorbereitung war abgeschlossen, das Gepäck gepackt (siehe vorherigen Post).

Unser Gepäck

 Ich hatte es nicht geschaftt bei den erhofften 12-13 kg zu bleiben, sondern musste mich aufgrund meines dann doch gewöhnlichen Einsteiger Trekking Equipments (nicht dieses sehr teure ultraleichte Profi- Equipment) mit ca. 17 kg "herumschlagen". Ich hatte schon reduziert soweit es ging, mehr war leider nicht möglich. Allein 3 Liter Wasser habe ich vorsichtshalber auch zum Schutz auch von Yuma und Takoda mitgenommen, sollten Trinkmöglichkeiten ausbleiben. Auf Touren weiß man nie - lieber etwas mehr mitgenommen, als später bereut. Takoda & Yuma hatten jeweils ca. 4.5 kg zu tragen. Also absolut im Rahmen im Bezug auf ihr Körpergewicht.
Los gings - gestartet sind wir am Sonntag um 09:30 Uhr.
Leider hat uns ca. 50 min vor dem Ziel eine Umleitung eine große Zeitverzögerung gebracht, sodass wir ca. 45 min später an unserem Startpunkt am E On Gelände von Hemfurth angekommen sind.
Ausgestiegen, alles nochmals gecheckt, Jacke angezogen - doch was war das?
Reissverschluss kaputt - sie schloss nicht mehr von unten, sondern ging stetig auf . :-(
OH SCHRECK!
Gott sei Dank hatte ich vor ein paar Tagen meine Canicross Trainingsjacke ins Auto gelegt, auf die ich ersatzweise zurückgreifen konnte. Nochmal Glück gehabt.
Hunde fertig gemacht, die Packtaschen justiert , meinen großen Rucksack geschultert - und los gings.
Zunächst einmal steil bergauf, sodaß man aber gleich mal so richtig ins schwitzen kam.
Ich hatte bis Asel Süd ca. 18 km vor mir. Der Weg verlief ohne große Vorkommnisse, es war stets so um die 10-14 Grad warm/kühl - teils bewölkt, teils sonnig - doch aufgrund meines großen Gepäcks und der Anstrengung konnte ich nur mit meinem Fleece Hemd laufen.

Vor uns ein Wanderer - den gilt es zu "holen"

Takoda - gibt´s mal ein Leckerlie?

Selbstauslöser Bild :-)))

Pause - immer wieder gibts präperierte Baumstämme zum verweilen

Mal etwas offener bzw. man kommt auf eine Lichtung zu...


Takoda & Yuma stets vorneweg, die Packtaschen haben sie gar nicht gestört - sie haben ihre Arbeit verrichtet und sind eifrig marschiert.
Der Weg, sehr eintönig ohne große Highlights stets im sehr dichten Buchenwald entlang. Kaum Ausblicke, stets Bäume, Bäume, Bäume. Nur selten Lichtungen und wenn, nur sehr kleine ohne große Sehenswürdigkeiten.

Stets voraus...

Und dann mal wieder Pause...


Mit ein paar Pausen bin ich dann gegen 16:45 im Campingplatz eingelaufen.

Ankunft in Asel - Süd

Es war klar - dass niemand mehr da sein würde, so bezog ich wie per email ausgemacht Quartier auf der "Bergkuhwiese".
Der Platz, komplett leicht abschüssig, keine Chance das Zelt gerade zu stellen.

Angekommen - erst mal spielen...

Unser Zelt ist aufgebaut...


Es war schnell aufgebaut, und ich konnte dann sofort einen Kaffee und Essen (Tüten Kartoffeleintopf) zubereiten, nachdem ich Takoda & Yuma mit ihrer Trekking Futterration versorgt hatte.

Da köchelt was....

Yuma - Bub <3

"Löwe" Takoda...


Danach kam immer wieder ein kleiner Regenschauer, und wir verzogen uns in Zelt und dösten vor uns hin...

Die Plätze im Zelt sind klar verteilt. Yuma...

Takoda...
 
Gegen 20 Uhr die Abschluss Pippi Runde für uns, und danach ab ins Zelt.

Zwischenzeitlich wurde es doch merklich kühler, noch konnte ich es aber kaum bemerken. Dies änderte sich schlagartig gegen Mitternacht, als eine Eiseskälte aufzog. Ich merkte wie es immer kühler wurde, und mein Schlafsack den Geist aufgab. Also zog ich an was ich hatte, was jedoch wenig gebracht hat. Draussen auf dem Platz war es auch noch um diese Zeit sehr unruhig, Autotüren schlugen zu - ich vermute mal einige haben versucht sich vor der Kälte ins Auto zu retten...
Ich konnte kein Auge zutun, und mir kam es zum ersten Mal in den Sinn die Tour abzubrechen.
Es war vorausgesagt, dass sich das Wetter nicht ändern würde, am Montagnacht nochmal 2-3 Grad auf mich warteten und auch am Dienstag es wohl kaum wärmer werden sollte.
Im Hinblick auf das mir sehr am Herzen liegende Samojede-in-not Treffen nächstes Wochenende in Lorch war es mir wichtig gesund zu bleiben, schon jetzt tropfte meine Nase, und so beschloss ich bereits in der Nacht gegen 3 Uhr schweren Herzens, die Tour abzubrechen und in ein paar Stunden zum Auto zurückzulaufen.
Ich hatte auch die Überlegung mir beim nächsten Zeltplatz eine Decke auszuleihen - doch darauf konnte ich mich einfach nicht verlassen, zumal die nächste Etappe auf einem nicht öffentlichen Jugendzeltplatz geendet hätte.
Am frühen Morgen bestätigte sich meine Vermutung: Es war 3 Grad "kalt" und ich hatte einen Schlafsack dabei, der erst ab 7-10 Grad Außentemperatur funktioniert - alles darunter konnte er nicht leisten. Ein schwerer technischer Fehler von mir - ehrlich gesagt hatte ich aber auch nicht mit so einer extremen Kälte gerechnet, und meinen meist sehr verlässlichen Schlafsack wärmend in Erinnerung. Klar - das war bei Temperaturen im zweistelligen Bereich im Frühsommer/Sommer. :-/

Bei 3 Grad kann der ab 7 Grad funktionierende Schlafsack nicht so richtig wärmen... :-(


Am morgen habe ich mir dann Frühstück gemacht, und musste leider bis 9 Uhr ausharren, da ich den Platz noch bezahlen musste.

Trekking Frühstück... Fast alles da... :-)


Noch rechtzeitig vor dem herankommenden Wetter (Regen und sogar leichter Hagel!) habe ich es geschafft, das Zelt abzubauen und uns ins Gebüsch in Sicherheit zu bringen.

Auf dem Hut leicht zu erkennen: Hagelkörnchen...


Unten bezahlt, ging es dann auf den Rückweg. Ich ließ es gemütlich angehen, hatte ich doch etwas Frust wegen dem Abbruch, auch wollte ich die Tour nochmal geniessen.
Gegen Punkt 14:04 Uhr sind wir dann am Auto angekommen und haben die Heimreise angetreten.
 

Urwaldsteig - irgendwie bist du verhext - ich muss wohl ein drittes mal kommen um Dich zu "besiegen"  :-) 


Hier noch weitere Impressionen der kurzen 2 Tage / 35 km Tour Urwaldsteig:

Eine der wenigen, größeren Lichtungen

Unterwegs...

Pause auf dem Rückweg auf dem "Sauermilch Platz" in der Hütte...

Gedenkminute an Rudelkumpel Alwin - wälzen im Gras auch mit Packtasche. Takoda.

Yuma und sein Begleiter - sein Kuscheltier! :-)

Die Zentrale von Asel Süd - ein alter Bauernhof umfunktioniert zum Camping Platz

Wir warten an der Rezeption

Pause am Wasser - Yuma

Takoda oberhalb des Campingplatzes. Geschirr verzogen - macht nix - wir waren ja auch lange unterwegs...Im Hintergrund: der Edersee

Angekommen erstmal ausruhen...Links Yuma, rechts Takoda