Der Samojede


Der Samojede - Rassebeschreibung


Der Samojede als einer der vier anerkannten Schlittenhunderassen des VDH.

Es gibt zahlreiche informative Internetseiten die den Samojeden intensiv und gut beschreiben.
Ich verweise hier gerne auf zahlreiche Züchterseiten oder auf die gängigen Internet-Lexika.
Auch hieraus bezog ich anfänglich mein Wissen über die Rasse.
Für mich persönlich ist der Samojede vor allem aber eins:
Ein absolut liebenswerter, vielseitiger nordischer Hund, mit viel Potential an ihn sein Herz zu verlieren.
Geeignet für Familien als auch für den sportlichen Menschen.
Beachten sollte man immer sein "nordisches Wesen". Er ist eigenständig mit einem gewissen Freiheitsdrang. In meinen Augen ist und bleibt es schwierig ihn vom Jagen abzuhalten. Dies ist jedoch individuell bei jedem Hund und erfordert auch eine konsequente Erziehung und Arbeit an der Thematik. Es ist definitiv auch eine Frage seiner Herkunft. Es gibt Zuchtlinien die tendieren weniger zum Jagen als wiederum andere. 
Er wird immer den Bezug zum Menschen suchen und auch brauchen um sich wohl zu fühlen.

Ich betreibe mit Samojeden vorwiegend Zughundesport, sehe aber im Samojeden definitiv einen Allrounder, denn er ist vielseitiger als so manch einer akzeptiert bzw. sich denken kann.
Ich habe es selbst ausprobiert und war überrascht, welche Fähigkeiten in ihm stecken. 
So hat sich z.B. die relativ neue Hundesportart "Treibball" zu unserer zweiten Beschäftigung neben dem Zughundesport "gemausert"! 
Und hier ist die Lernemethode der wir folgen nach "Anja Jakob" das Clickern und positiv bestärken.



Samojede Takoda spielt Treibball


Der Samojede in seinem Element: Am Schlitten vornewegziehend


Meine persönliche Meinung ist es aber auch, dass der Samojede ein "Laufhund" ist, der sogar als einer der vier anerkannten Schlittenhunderassen des DCNH neben Grönlandhund, Sibirian Husky und Malamut, anerkannt ist.
Sobald man seine Leidenschaft dafür entdeckt, sollte man ihn hier auch dementsprechend fördern.
Sei es nur durch Jogging, Fahrrad fahren oder eben dem Zughundesport. Leider gibt es aber auch einige Menschen, die nordische Hunde jeglicher Art in diverse Hundesportarten "pressen", ohne deren natürlichen Trieb -  laufen zu wollen-nachzukommen, und oder im schlechtesten Fall dieses sogar abgewöhnen.
Ein trauriges Bild für jeden Liebhaber eines nordischen Hundes!
Hier werden eindeutig eigene menschliche Interessen und Profilierungsabsichten in den Vordergrund gestellt, ohne die natürlichen Bedürfnisse des nordischen Hundes zu sehen. Solche Leute sollten sich lieber andere Hunderassen aussuchen, um dann mit diesen in den den diversen Hundesportarten Spaß zu haben und ihnen letztendlich auch gerecht zu werden!
Ganz abzusehen davon, dass es sich nach einer Weile durch Unausgeglichenheit mit  diversen Probleme die der Hund dann macht, rächen kann, einen nordischen Hund nicht so auszulasten wie es sein sollte.
Es ist in der Tat sehr gut einen nordischen Hund noch andersweitig zu beschäftigen und auszulasten bzw. zu fördern. Nur eben nicht ausschliesslich! 
So verkommt er zum "Modehund" und "Couch Hund" - wie leider bereits sehr oft gesehen in der modernen Zeit in der wir leben.
Aber ich sehe auch mit kritischen Augen diverse Zuchtlinien, die den Samojeden viel zu "rund" und mit zuviel Fell gezüchtet haben, und ihm somit seine natürliche Sportlichkeit mit dem Hang zum Ausdauersport genommen haben. Es kann also durchaus passieren, dass man einen Samojeden zu Hause hat, der nicht unbedingt laufen möchte, weil er es aus zweifelhaften Zuchtidealen heraus gar nicht mehr so gut kann - rein anatomisch betrachtet. Wenn dem so ist, ist er natürlich froh über alternative Beschäftigungsarten die ihn geistig und auch körperlich fordern. Wünschenswert wäre ein Mittelweg. 

Es muss ja nicht ausschließlich der "Schlittenhundetyp" Samojede sein.

Samojede Takoda - 5 Jahre alt

Samojedenrüde Takoda - 5 Jahre alt 

Zu meinen o.a. persönlichen Worten hier nun dennoch eine kleine mehr oder weniger "offizielle" Beschreibung des Hundes, seines Aussehens, Wesens und seiner Herkunft:

Der Samojede (russisch Самоедская собака, transkribiert Samojedskaja Sobaka, Samojedenhund; gelegentlich auch als „Samojedenspitz“ oder "Polarspitz" bezeichnet) ist eine von der FCI  anerkannte mittelgroße nordische Hunderasse (FCI Gruppe 5. Sie wurde im Westen Sibiriens vom Volk der Nenzen (historisch: Samojeden) gezüchtet; nach diesem Volk wurde die Hunderasse auch später benannt, als Ernest Kilburn-Scott ab 1894 erste Exemplare nach England brachte und mit dem Züchten der ab 1913 offiziell anerkannten Rasse begann.
Hier waren die ursprünglichen Samojeden teilweise noch schwarz oder andersfarbig, bevor Scott sie auf die Farbe weiß festlegte und so züchtete.
Der Rassestandard für den Samojeden wird als FCI-Standard Nr. 212 bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI) geführt. Er beschreibt das allgemeine Erscheinungsbild eines Samojeden als ein Hund, das „den Eindruck von Kraft, Ausdauer, Geschmeidigkeit, Würde und Selbstvertrauen gepaart mit Charme vermittelt“.  Als charakteristisches Merkmal wird das so genannte „Lächeln“ des Samojeden erwähnt; dieser für Hunde ungewöhnliche Gesichtsausdruck wird erzeugt durch die Kombination der Augenform und -stellung mit den in sanfter Kurve nach oben gerichteten Lefzenwinkeln. Der Charakter des Samojeden sollte „freundlich, aufgeschlossen, munter und lebhaft mit sehr gering ausgeprägtem Jagdinstinkt“ und „sehr gesellig“sein; Samojeden sollen „keinesfalls scheu oder aggressiv“ auftreten. Trotz ihrer früheren Nutzung als Wachhunde sind sie heute dafür definitiv ungegeignet.
Die ideale Widerristhöhe eines Samojeden liegt bei 57 bei Rüden beziehungsweise 53 Zentimeter bei Hündinnen, wobei jeweils eine Abweichung von 3 Zentimeter nach oben oder nach unten toleriert wird. Der Rüde wiegt zwischen 20 und 25 Kilogramm, die Hündin zwischen 16 und 20 Kilogramm. Der Kopf soll kräftig und keilförmig, der Hals kräftig und mittellang sein. Der Körper ist etwas länger als hoch, tief und kompakt, dabei jedoch geschmeidig. Die Rute soll „ziemlich hoch angesetzt“ sein und wird „in der Bewegung oder in aufmerksamer Haltung  vom Ansatz an über den Rücken oder zur Seite gebogen getragen, darf aber in Ruhestellung herabhängen.
Ein besonderes Merkmal des Samojeden ist das Haarkleid, das „üppig, dick, elastisch und dicht sein soll; es diente ursprünglich als natürlicher Schutz im Polarklima. Das Fell ist rein weiß, weiß und beige oder cremefarben. Wie bereits oben erwähnt, traten die ursprünglichen Samojeden auch in anderen Fellfärbungen wie braun oder schwarz auf, dies entspricht jedoch nicht dem heutigen Zuchtstandard. Die Augenfarbe ist - anders als bei den Huskies einfarbig und braun.
Zucht und Verwendung
Samojeden wurden von dem Volksstamm der Nenzen (Samojeden) ursprünglich als Arbeitshunde, Schlittenhunde, Hütehunde und Wachhunde benutzt. 
Erna Bossi beschreibt in ihrem Buch Der Samojede die frühere Nutzung dieser nordischen Hunderasse: „Sie hüteten ihre Rentierherden, verteidigten sie gegen angreifende Wölfe und Bären und waren ihre Jagdgefährten. Manchmal wurden sie auch vor die Schlitten gespannt. […] Mensch und Tier waren aufeinander angewiesen und lebten in engster Gemeinschaft miteinander […]. Nachts durften die Hunde auch mit ins Zelt und dienten als Bettwärmer. Sie galten als vollwertige Mitglieder der Familie“.
Im übrigen ein sehr zu empfehlendes Buch.
Im 19. und 20. Jahrhundert wurden Samojeden von europäischen und amerikanischen Forschern in Arktis und Antarktis als Schlittenhunde eingesetzt. Eine frühe Erwähnung der Vorfahren heutiger Samojeden findet sich in den Berichten zur gescheiterten Nordpol-Expedition von Fridtjof Nansen von 1894; die Tiere werden als sehr ausdauernd beschrieben, sie könnten 95 Kilometer in einer Strecke zurücklegen, ohne Nahrung aufnhemen zu müssen.
Der britische Zoologe Ernest Kilburn-Scott brachte 1889 erste Exemplare nach England und gilt als Begründer der Samojedenzucht. Sein Entwurf für einen Rassestandard sah zwei Typen von Samojeden vor: Der eine war etwas hochbeinig, aber stabil gebaut, das Fell war schneeweiß; der andere war ein bärenhafter Typ mit kleinen, behaarten Ohren und kräftigen Pfoten mit dicken Ballen. Diese Grundtypen finden sich, im Rahmen des durch den Zuchtstandard zulässigen, in Grundzügen auch heute noch. Der erste Rassestandard stammt aus dem Jahre 1909.
Erste Exemplare kamen etwa Anfang 1900 - 1904 in die Vereinigten Staaten. 1913 wurden Samojeden offiziell als Hunderasse anerkannt. 1923 wurde in den USA als erster Zuchtverein der Samoyed Club of America gegründet. Eine intensive Zucht begann in den ersten Nachkriegsjahren etwa ab 1946, die Popularität der Samojeden nahm jedoch erst ab etwa 1956 in nennenswertem Ausmaß zu.
In Deutschland ist der 1968 gegründete Deutsche Club nordischer Hunderassen (DCNH) für die Einhaltung der Zuchtstandards zuständig.