Liebenscheid Team 2017 - Danke Cheyenne für dieses tolle Foto! |
Ein absolut toller Event liegt hinter uns, und wir sind noch immer voll dabei unsere Gefühle, Emotionen und die Geschehnisse einzusortieren und zu verarbeiten.
Das Rennen war ein Schneerennen "satt" - soviel Schnee habe ich selbst bei unseren Vorgänger Rennen Inzell und Unterjoch nicht erlebt.
Die Waldpassagen des Rennens - einfach nur ein Traum.
Durch den verschneiten Westerwald - Ein absoluter Mushertraum |
Ich werde mal versuchen hier etwas chronologisch alles zu ordnen und zu berichten.
Aktuell fällt das etwas schwer, denn wir haben auch so viele absolut schönen Bilder und Videos zu dem Rennen, dass es wirklich schwer fällt eine Auswahl zu treffen und dabei kein schönes Bild dabei zu vergessen.
Aber kommen wir mal zu den Fakten und dem Verlauf des Rennens...
Wir sind am Freitag angereist. Unser Team bestand aus den Zauberern Takoda und Yuma, sowie Trip und die junge Hündin Snow von Jacqueline Jager.
Ankunft |
Geplant war der Start am 4-er Schlittenteam in der Sprint Distanz, was eine Strecke von ca. 7 km bedeutete.
Dort angekommen, hatten wir es teilweise schwer auf unserern Stake out Platz zu kommen, da der Schnee bereits massig vorhanden war. Nur mit Hilfe von Traktoren kamen wir zu unserem "Samojedenlager" was auch noch durch unsere Freunde Tanja und Markus Mankel verstärkt wurde. Tanja startete ebenfalls mit ihren zwei Hündinnen Akisha und Nala.
Noch am Abend sind dann Beate und Jacqueline mit unserern vieren sowie Tanja mit ihren beiden auf den Trail um diesen probeweise zu erkunden.
Weit sind sie leider nicht mehr gekommen, da es schon dunkel wurde, aber alle drei Teams hatten ihren Spass...
Erstes Probefahren... |
Gemeinsam sind wir dann nach Einrichten des Lagers unsere Startnummern in der Sporthalle abholen gegangen.
Am nächsten Morgen die große Überraschung - erneuter Schneefall über Nacht - sogar ca. 20 cm Neuschnee.
Nach dem Musher Meeting um 9 Uhr ging es so langsam los in die Vorbereitungen für unsere einzelnen Teams.
Tanja startete um 12 Uhr mit ihren beiden und war reichlich nervös bei ihrem ersten Schlittenstart.
In der Summe hat sie es aber ganz super gemacht. Mein Respekt vor Ihrer Leistung und ihrem Willen ins Ziel zu kommen. Mit nur zwei Hunden war dieser tiefe Trail eine echte Herausforderung! Ich weiß von was ich spreche.... Ganz große Klasse!
In Tanja brodelt es - sie ist sehr nervös - ABER: das gehört dazu! :-) |
Beate hilft beim Start |
Und los geht´s |
Hopp Hopp Hopp - den Berg rauf - mit nur zwei Hunden ist das SEHR anstrengend! |
Geschafft - Tanja kommt überglücklich ins Ziel |
Zielgespräche.... |
Unser Start war vorgesehen um 14 Uhr. Auch wir waren reichlich nervös, starteten wir doch das erste Mal in dieser 4-er Konstellation am Schlitten.
Vorne im lead der erfahrene Yuma als Leader mit der jungen Snow, sowie hinten die beiden erfahrenen Wheeler Trip und Takoda.
Es ging zum Start und auf den Trail.
Es waren sehr viele Zuschauer da, umso mehr stieg meine Nervosität.
Die vier sind aber sehr schön los gelaufen und ich hatte anfänglich keine Probleme bei der leicht ansteigenden Startsequenz.
Vor dem Start - Die Musherperspektive |
Raus aus der Box.... :-) |
Yipieh - laufen |
Auf zum Horizont... |
Auch oben auf der Anhöhe sind wir gut ins laufen gekommen.
Die ersten Probleme zeigten sich dann nach einer Weile, nachdem ich das andere Team unserer Klasse gesehen habe. Kurz nach einem kleiner Bachüberquerung gabelte sich der Weg, und ich bin dem üblichen roten Schild zum abbiegen gefolgt.
Ein Fehler - denn das war die Abbiegung für die größeren Strecken und Tour. Die normale Rennstrecke war meines Erachtens fälschlicherweise mit einem blauen Schild zum abbiegen versehen.
Egal - ich bin wie gewohnt dem roten Schild gefolgt, denn rotes Schild auf der linken Seite bedeutet für mich dass ich links abbiegen muss.
Als ich das zweite Team unserer Rennklasse (4 Malamuten) auf der gegenüberliegenden Seite sah, wusste ich, dass wir falsch waren. Später erfuhr ich von dem Musher des Teams - Frank /www.winterhunde.de - dass auch er nur durch Zuruf eines Wegpostens richtig gefahren ist. Auch er hätte sinngemäss anders reagiert und wäre wie wir gefahren.
Somit waren wir falsch und wir mussten fortan das Beste daraus machen.
Im weiteren Verlauf kamen noch andere Widrigkeiten auf uns zu. So wurde Yuma zweimal von einem vorbeifahrenden Team gebissen was ein absolutes "No Go " ist.
Die Musher hatten Glück dass ich ihre Nummern in diesem Moment nicht gesehen habe bzw. so einen Stress damit hatte diese zu sehen - sonst hätte ich sie gemeldet.
Meine Helmkamera hat es dennoch in beiden Fällen aufgezeichnet. Hier einer der Vorfälle:
Ich hatte danach noch großen Stress mit meinem Team, weil sie dann untereinander noch anfingen misstrauisch zu werden.
Zu allem Überfluss ist mir dann noch der Verschluss des Helms entfädelt.
Im ersten Moment dachte ich den Clip verloren zu haben, was aber Gott sei Dank nicht möglich war da er ja eingeklickt war.
In einer ruhigen Passage beim drüber nachdenken habe ich das resumiert und den Clip ergriffen, angehalten und wieder eingefädelt.
Die Behinderung dass der Helm wie ein Ei auf dem Kopf herum wackelte war somit wieder behoben.
Wir kamen zum absolut schönsten Teil des Trails, der Waldpassage, die ich einfach nur genossen habe. Dieses Video hier kann hier nur lediglich versuchen diese geniale Stimmung einzufangen.
Nach dieser traumhaft schönen Passage sind wir überglücklich ins Ziel gekommen.
Zieleinlauf - einfach nur genießen... |
Musherglück |
Die vier haben eine absolut tolle Leistung erbracht und ich bin sehr stolz auf alle vier.
Insbesondere Yuma, der nach einer kurzeitigen Irritation durch die Beisserei das Team verlässlich ins Ziel geführt hat.
Trip hat unermüdlich konzentriert gearbeitet, war angenehm unaufällig einer der "Wasserträger" des Teams, die junge Snow nach ein paar Durchhänger stets nach vornegehend und super arbeitend. Takoda - prima am Wheel.
Der Musherabend war dann in der stickigen, total verrauchten Halle und der lauten Live Musik nicht unsers, und wir sind nach unserer "Imbiss Musher Mahlzeit" zurück zu unserem Lager und haben den Abend gemütlich im Wohnwagen der Mankels ausklingen lassen.
Am zweiten Tag kamen nochmal unheimlich vielen Zuschauer. Ich habe noch nie soviele Zuschauer auf einem Rennen gesehen.
Am späten Vormittag hatte ich schon das Empfinden, dass Takoda nicht so fit war. Irgendwie gefiel er mich nicht. Er war sehr passiv, lag am Stake out und liess das Geschehen um sich herum emotionslos passieren.
Start - auch mehrere Freunde wie Jörg sowie Ute mit Familie waren gekommen um uns anzufeuern.
Hier das Video zum Start mit den Anfeuerungsrufen von Jörg! :-)
Leider sollte sich mein morgendlicher Eindruck von Takoda bestätigen.
Kurz nach dem Start fing er an zu humpeln bzw das linke hintere Bein hochzuziehen und lief langsamer. Ich dachte erst er hätte eine vereiste Pfote bzw. Eis zwischen den Ballen und überprüfte, aber es war nur loser Schnee. Also fuhr ich weiter und er fing sich wieder etwas. Kurz nach der Kuppe änderte sich aber sein Gang und er wurde in der schnelleren Passage langsamer bis er schliesslich anhielt und komplett blockierte.
Ich versuchte ihn noch mehrfach anzutreiben bzw. zu motivieren weiter zu laufen, aber hier wusste ich schon dass das kein Sinn haben würde. Irgendwas behinderte ihn.
So funkte ich via Handy Whatsapp Beate an sie solle kurz hoch kommen und ihn abholen, da ich dann mit dem Rest der Truppe weiter fahren wollte. In der Zwischenzeit hatte ich eine große Traube Menschen um mich herum, die mich fragten was los sei.
Ich gab bereitwillig Auskunft und erklärte einiges zu der Rasse der Samojeden.
In der Zwischenzeit rauschten mehrere Teams an uns vorüber und es war nun nicht verwunderlich, dass Yuma nach den Geschehnissen des Vortages zunehmend nervös wurde. Es steigerte sich zu einem Streit mit Trip, und ich hatte am Ende wirklich Mühe beide auseinander zu halten.
So entschied ich vor Ort nur noch mit den zwei jungen Samojeden weiter zu fahren, und Trip ebenfalls auszuspannen, da die Gefahr einer Streiterei bei einem erneuten Stop - der garantiert gekommen wäre - viel zu groß war.
Ich habe allerdings diese Rechnung ohne Yuma und Snow gemacht, die dann ebenfalls für sich entschieden nicht mehr laufen zu wollen, und bei den anderen beiden bzw. Beate und Jacqueline- die soeben auch eingetroffen war - zu bleiben.
So gab es für mich nur noch die Möglichkeit den Lauf abzubrechen - schmerzlich aber in der Vernunft der einzig gehbare Weg. Eine neue Erfahrung für mich...aufgeben. :-(
Was alles in allem dennoch bleibt, sind die tollen Erinnerungen an das Rennen - der Schnee - ein Traum!
Der erste Lauftag - abgesehen von den rüberbeissenden Teams - war sehr schön.
Unsere Freunde waren da - wir hatten eine tolle Zeit.
Danke an Tanja und Markus (das neue Objektiv hat sich echt gelohnt - danke Markus!), selbstverständlich an unsere "rechte Hand" und unsere Partnerin Jacqueline mit ihren beiden Trip und Snow, Cheyenne Schumacher - die auch mit ihrem Magixx Team gestartet ist und wie immer ganz tolle Bilder gemacht hat, sowie danke an die Besucher die extra wegen uns gekommen sind.
Jörg, Ute und Familie - Dankeschön! Eure Kinder hatten ja auch Spass im Schnee und ich hoffe die "uralte Morla" auch ! :-)
Dem Organsiationsteam von Liebenscheid ein herzliches Dankeschön. Tolles Rennen - wir kommen wieder wenn es sich einplanen lässt.
Bitte nachsitzen beim Thema Beschilderung. Rote Schilder da hinstellen, wo man abbiegen muss. Lieber rote Schilder mit Buchstaben der Klassen versehen, als gar keine bzw. durch blaue zu ersetzen. Man fährt in der Rgeel nach den roten Schildern wenn es ums abbiegen geht.... ;-)
Alwin bekommt eurasische Unterstützung von Mola - die ich immer "uralte Morla" nenne ;-) |
Noch etwas zur Ergänzung:
Wir hatten die Zugangsberechtigung für die WSA Europameisterschaft in Inzell Anfang Februar und waren ins Team der deustchen Schlittenhunde Nationalmannschaft berufen, um dort die Schlittenhundekategorie 2 (Samojeden, Malamuten und Grönländer) als 4-er Team zu vertreten.
Aufgrund der momentanen unsicheren Situation rund um Takoda und den erheblich größeren Stresses für alle - bei der EM sind es drei Renntage - zogen wir aber unsere Teilnahme zurück - auch weil wir bei unserem Qualifikationsrennen in Unterjoch am nächsten Wochenende nicht starten können bzw. wollen.
Vielen Dank trotzdem an die Verantwortlichen des VDSV für unsere Berücksichtigung!
Vielleicht klappt es ein anderes mal. Geehrt fühlen wir uns dennoch und freuten uns sehr über diese Möglichkeit und haben auch danach trainiert. Manchmal kommt es aber anders als man denkt und plant.
Hier nun unsere weiteren Impressionen des Rennens in Bildern:
Auf auf... |
Kurz vorm Start |
"Schlittenhund in spe" - Alwin! |
Der Startbereich |
Im Ziel |
Kuschelstunde |
Cheyenne mit ihrem Magixx Team |
Jacqueline mit Snow und Trip <3 |
Beate der Medienprofi |
Interview von RTL für die Frauensendung Punkt 12 |
Zieleinlauf 1. Tag |
Eins der weiteren vielen Startfotos - geniale Bilder von Markus Mankel |
Die zwei Kumpels: Yuma und Alwin |
Team |
Die zwei Eurasier <3 |
Samojedenzauber´s Tala - inzwischen ca. 13,5 Jahre alt.... |
Eine tolle Geste und Erinnerung - für jeden Starter gibt es ein persönliches, eingerahmtes Bild! |
Als Highlight noch unser Film des Rennens: